Wie warm ist heut dein Herz?
12 Postkarten mit 12 Fragen an 12 unterschiedlichen Orten
Startpunkt
Ausgangspunkt für die Entwicklung einer partizipativen Aktion gemeinsam mit dem Südtiroler Kinderdorf und dem Eltern-Kind-Zentrum Wipptal stellte ein erster Blick auf deren Websites dar, die wahre Fundgruben für Neugierige sind und Impulse, Tipps und Ticks rund um die Themen Elternbildung, Selbst-, Mit- und Fürsorge, Teenagerbegleitung, Kleinkindbetreuung und Beziehungspflege zur Verfügung stellen. Vielleicht kennen Sie das auch. Eigentlich weiß man, wo die guten Gedanken zu finden sind, nur manchmal fehlt einfach Zeit und Muße, um sich spät abends noch weiterzubilden. Was wäre also, wenn die guten Gedanken zu Ihnen kommen würden – auf überraschende und erfrischende Art und Weise?
Es ging zunächst darum, das Wort/die guten Gedanken in eine Form zu bringen, die die vielen wichtigen Impulse, die das Team rund um die Elternbildung zusammengetragen haben, fragmentarisch, spurhaft, spielerisch erfahrbar und zugänglich zu machen.
Es ging darum, eine ästhetische Form zu finden, die davon erzählt, was es auf sich haben könnte mit Liebe, Fürsorge, Zuneigung, Verzweiflung, Überforderung, Wertschätzung, Nähe/Distanz und dem Wunsch, dass es das Leben gut meinen möge mit den Anvertrauten der eigenen Familie.
Warum eine Postkarte?
Kennen Sie das Gefühl, unverhofft einen Brief in Ihrem Postkasten zu entdecken? Oder eine Postkarte zwischen den Rechnungen zu finden? Erinnern Sie sich an die Vorfreude kurz vor dem Öffnen des Umschlags oder vor dem Umdrehen der Karte, um zu sehen, wer an Sie denkt? Erinnern Sie sich an das Besondere des Augenblickes, an den Moment, da jemand nur Sie meinte; offen und ehrlich schreibt: „Hallo, wie fühlst du dich in letzter Zeit?“
Eine Postkarte oder ein Brief stellen Verbindungen her, die Orte und Zeiten überbrücken und voneinander Getrennte verbinden. Eine Postkarte stellt ein Medium wohltuender Distanz und der Anteilnahme dar, gewährt Einblicke in das Erleben eines Menschen, das nach außen drängt, auf Reisen geht, in der Hoffnung, dass dem Aufbruch selbst Wandlungsvermögen innewohnt. Die Postkarte schenkt auch die Möglichkeit, sich etwas von der Seele zu schreiben, damit es physisch greifbar und vielleicht dadurch leichter mitteilbar wird. Dafür muss man nicht Mal in ferne Länder reisen…
Stellen Sie sich vor, Ihre Gemeinde verwandelt sich in eine kleine feine Verweil- und Schreibwerkstatt und wird zum überraschend schönen Rastplatz für Sie, für Passant*innen, für Große und für Kleine, die allesamt gute Gedanken, ehrliche Fragen, offene Antworten vorfinden und eigene Spuren hinterlassen. Stellen Sie sich vor, Ihre Alltagswege könnten begleitet werden von Fragen, die zu Herzen gehen, die Sie zum Schmunzeln, zum Grübeln, zum Weiterdenken bringen. Stellen Sie sich vor, nur eine Frage könnte Sie ermuntern mitzuweben am Netz geteilter Empfindungen, aus dem Nähe, Zuversicht und Wärme erblühen.
Was wir uns für Sie überlegt haben:
Diese Aktion eröffnet uns die Perspektive, dass Wandlung im Alltag möglich sein kann und alles bisher Bekannte in einem neuen Licht erscheinen lässt. Es führt uns vor Augen, dass Transformation eine reale Möglichkeit darstellt, wenn wir ermutigt werden, uns unseren Sehnsüchten, Hoffnungen, Sorgen und Ängsten mit einem offenen und zärtlichen Blick zuzuwenden.
Wir wollen Sie begleiten auf der Suche nach Ihren persönlichen Antworten. Nach dem, was Ihr Herz hüpfen lässt, wie Ihre Wünsche hörbar werden, wo Ihre Sorge sich ausruhen mag.
Die Postkartenaktion „Wie warm ist heut dein Herz“ des Südtiroler Kinderdorfes und des Eltern-Kind-Zentrums Wipptal will als Einladung verstanden sein, in ein freundliches Gespräch mit sich selbst, mit Ihren Kindern, Familienmitgliedern, Freund*innen oder Nachbar*innen einzutreten.
Die 12 Karten mit 12 Fragen werden zwischen dem südlichen und nördlichen Wipptal an 12 unterschiedlichen Orten aufgelegt, die darauf warten, entdeckt zu werden. An öffentlichen Plätzen, in Cafés, in Bibliotheken oder Bildungseinrichtungen dürfen Sie sich auf überraschende Unterbrechungen im Alltag freuen. Die Postkarten dürfen beschriftet, bemalt, verschenkt, verschickt oder versteckt werden. Die Karten dürfen gemeinsam gestaltet oder ausgetauscht werden.
Was wissen Sie noch vom anderen? Was weiß Ihr Kind über Sie? Woran glaubt sich ihr*e Partner*in zu erinnern? Spüren Sie, was Sie selbst begehren? Warum nicht ein kleiner Gruß für Nachbar*innen oder ein Wunsch an die Stadt?
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt; ob jung oder älter, ob groß oder klein, Fragen und Staunen bleibt das uns verbindende Element, das uns gemeinsam wachsen lässt. Fühlen Sie sich ermuntert, sichtbar zu machen, was tief bewegt, damit wir gemeinsam Spuren legen und Schritte wagen lernen, die uns zueinander führen.
Konzeptidee: Martina Resch, Wundersucherin (www.wundersucherin.at)